UNTERSCHIEDE ZWISCHEN NATIONALPARKS, PROVINCIAL PARKS UND HISTORIC PARK SITES

Kanada verfügt über ein vielseitiges Netzwerk geschützter Gebiete, das sowohl die natürliche Umwelt als auch bedeutende historische Stätten bewahrt. Dabei spielen drei Kategorien eine zentrale Rolle: Nationalparks, Provinzparksund National Historic Sites. Obwohl sie oft gemeinsam als „Parks“ oder „Schutzgebiete“ bezeichnet werden, unterscheiden sie sich deutlich hinsichtlich Verwaltung, Zielen, gesetzlichen Grundlagen und dem, was konkret geschützt wird. Die folgende Darstellung beleuchtet diese Unterschiede ausführlich, ergänzt durch konkrete Beispiele und eine tabellarische Gegenüberstellung.

Nationalparks

Kanadische Nationalparks sind großflächige Schutzgebiete, die von der Bundesregierung über Parks Canada verwaltet werden. Sie dienen dem Erhalt repräsentativer Ökosysteme wie Gebirge, Prärien, Tundra oder Küstenlandschaften. Das Canada National Parks Act schreibt vor, dass diese Gebiete so geschützt werden müssen, dass ihre natürliche Integrität dauerhaft erhalten bleibt. Forschung, Monitoring und Bildungsprogramme sind herausragende Bestandteile ihres Mandats.

Konkrete Beispiele:

• Banff National Park (Alberta)
  Erster Nationalpark Kanadas (1885); schützt Teile der Rocky Mountains.
  Offiziell: https://parks.canada.ca/pn-np/ab/banff
• Jasper National Park (Alberta)
  Größter Nationalpark in den kanadischen Rockies; UNESCO-Welterbe.
  Offiziell: https://parks.canada.ca/pn-np/ab/jasper
• Gros Morne National Park (Newfoundland and Labrador)
  Bekannt für geologische Besonderheiten wie sichtbare Mantelgesteine.
  Offiziell: https://parks.canada.ca/pn-np/nl/grosmorne

Gesetzliche Grundlage:
https://laws-lois.justice.gc.ca/eng/acts/N-14.01/

Provinzparks

Provinzparks werden von Provinz- oder Territorialregierungen eingerichtet und verfolgt je nach Region unterschiedliche Schwerpunkte, die von strengem Naturschutz bis zu intensiver Erholungsnutzung reichen. Viele Provinzparks bieten Camping, Kanu- und Angelmöglichkeiten und dienen häufig als Naherholungsgebiete.

Konkrete Beispiele:

• Algonquin Provincial Park (Ontario)
  Bedeutender Wald- und Seenpark mit vielfältigen Freizeitangeboten.
  Offiziell: https://www.ontarioparks.com/park/algonquin
• Golden Ears Provincial Park (British Columbia)
  Große Wildnisgebiete in Küstennähe; beliebt zum Wandern und Camping.
  Offiziell: https://bcparks.ca/explore/parkpgs/golden_ears/
• Parc national du Mont-Tremblant (Québec)
  Teil des Québec-eigenen „Parcs Nationaux“-Systems mit Fokus auf naturnahe Erholung.
  Offiziell: https://www.sepaq.com/pq/mot/

Allgemeine Einführung:
https://thecanadianencyclopedia.ca/en/article/provincial-parks

National Historic Sites

National Historic Sites bewahren Orte, an denen bedeutende historische Ereignisse stattgefunden haben, wichtige Persönlichkeiten lebten oder architektonisch wertvolle Strukturen stehen. Der Schutzauftrag ist kulturell-historisch, nicht naturbezogen. Viele Stätten enthalten Museen, Rekonstruktionen oder wissenschaftliche Sammlungen.

Konkrete Beispiele:

• Fortress of Louisbourg (Nova Scotia)
  Rekonstruierte französische Kolonialfestung aus dem 18. Jahrhundert.
  Offiziell: https://parks.canada.ca/lhn-nhs/ns/louisbourg
• Rideau Canal (Ontario)
  Historischer Kanal aus dem 19. Jahrhundert, UNESCO-Welterbe.
  Offiziell: https://parks.canada.ca/lhn-nhs/on/rideau
• L.M. Montgomery’s Cavendish National Historic Site (Prince Edward Island)
  Ort des Lebens der Autorin von „Anne of Green Gables“.
  Offiziell: https://parks.canada.ca/lhn-nhs/pe/cavendish

Übersicht aller Sites:
https://parks.canada.ca/lhn-nhs

Tabellarische Gegenüberstellung